Übersicht über die Dia-Projektoren 1946 bis 1970
Chronologische Übersicht über die Projektoren von Leitz/ Leica von 1946 bis 1970
Leitz Parvo II
Baujahre: 1949
Er verfügte über einen Standardobjektivanschluss und auswechselbare Kondensoren, schon nach kurzer Zeit (1950) wurde er in Prado 250 umbenannt. Technische Details siehe dort. Gegenüber den späteren Prado 250/ 500 hatte er ein einfacheres Innenleben mit anderen Kondensorhaltern, einer festen Stromzufuhr (ohne Stecker am Projektor), einen einfacheren Verschlussmechanismus des Deckels, andere Füße, einen kleineren Sockel, einen anderen Halter für Bildbühne oder Filmhalter.
unten links: Parvo II, 1949; rechts: Parvo II und Prado 250/500 von hinten, Unterschiede Stromzufuhr und Füße
Bilder: Pradoseum
Prado 100
Nachfolger des VIIIc/ Gnom II/ Parvo, ab ca. 1957 als Prado 150 mit hellerer 150W-Lampe (220V)
Prado 150
1957 bis ca. 1967
Manueller Diawechsler, asphärisches Kondensorsystem, mit Stativgewinde, 220V/150W Schmalfilmlampe, jeweils verschiedene Ausführungen in Farbe und Belüftung, Objektive:
-Hektor 8,5 cm 1:2,5 code: DUUYO
-Dimaron 10 cm 1:2,8 code: DUUXA
links: Pradoseum, rechts © Dr. NO
Prado 250
Baujahre: 1950 bis 1968
Es handelt sich um den nach nur einem Jahr umbenannten Parvo II. Auswechselbare Objektive und Kondensatoren, Standard-Objektivanschluss, Unterteil mit Neigevorrichtung, ohne Belüftung, Schmalfilmlampe 220V/250W, verschiedene Objektivfassungen, eine für 85 bis 120mm, eine gesonderte für Objektive mit 150mm; dazu verschiedene Standsockel, z.B. sehr große Sockel für Nutzung mit langen Objektiven, dazu wurde eine große Objektivpalette angeboten:
-Projektor mit Dimaron 10 cm 1:2,8 code: UDOYU
-Projektor mit Hektor 10 cm 1:2,5 code: UDREU
Zubehör: Filmführungen für Bildbänder, Mikroansätze, s.a. Kategorie Spezialzubehör
Bild © Dr. NO
Prado 500
Baujahr: 1954 bis 1968
Bauform und Gehäuse war wie der Prado 250. Zudem hatte er ein eingebautes Kühlgebläse, umschaltbar für 110 und 220 Volt, in 2 unterschiedlichen Versionen: In der Wechselstrom- und in der Allstrom-Version. Als Standardlampe wurde die 500W-Lampe mit dem Sockel P28 angeboten. Von Leitz wurde die Verwendung einer 110 Volt-Lampe empfohlen und auf folgende Vorteile im Vergleich zu 220 Volt hingewiesen: 1. Kleinere Abmessungen des Glühkörpers, 2. hohe Leuchtdichte des Glühkörpers und daher höhere Bildhelligkeit (ca 30 %), 3. gleichmäßige Ausleuchtung des Schirmbildes, 4. größere mechanische Festigkeit und längere Lebensdauer. Für die Geräte bis Nr. 261 000 empfahl Leitz bei der Verwendung einer 500 W Lampe ein zusätzliches Wärmeschutzfilter. Diese Projektoren hatten noch nicht den Kühlkanal vom Ventilator zum Dia. Dieses Filter ist auch bei Verwendung von 750 Watt-Lampen erforderlich, wobei sich dann der Lichtgewinn durch die stärkere Lampe annähernd aufhebt. Es wurde Mitte der 1960er Jahre ab Werk der Prado 500 mit eine große Objektivpalette von 35 bis 200mm angeboten. Die Bestellworte (bis 1960) und die Bestell-Nr. (ab September 1960) waren z. B. für Geräte mit dem Objektiv Colorplan 1:2,5/90 mm (FEDUU) 31500 T, Hektor 1:2,5/150 mm (FOWUU) 31540 S, Dimar 1:4/200 mm (FEUUG) 31560 W.
Für größere Objektive ab dem Hektor 1:2,5/200 mm wurde der Prado 500 mit langem Fuß empfohlen - (FUUZC) 31970 Z. Serienmäßig ging die Brennweite bis zum Hektor 1:2,8/300 mm. Längere Brennweiten wurden auf Anfrage geliefert.
Für den Prado 500, auch in der Version mit langem Fuß, wurde von Leitz als Anschlußgerät bei Verwendung der 500 Watt-Lampe der Reguliertransformator 220/220 V, empfohlen. Damit konnte man sowohl die preiswerteren, robusteren 110 Volt-Lampen einsetzen als auch die Spannung regulieren zum Ausgleich von Netzschwankungen, (RSTUU) 37500 Z.
Weiteres Zubehör: Filmführungen für Bildbänder, s.a. Kategorie Spezialzubehör Durch Austausch von Wärmeschutzfilter, Kondensor und Filmbühne in einen Prado 66 umwandelbar.
Bild unten links: Prado mit großem Standfuß und Hektor 1:2,5/200mm, rechts normale Ausführung mit Filmführung
Bilder: Pradoseum
Ältere Version in schwarz, mit Kondensorlogo und ohne Lüfter, ohne Kühlkanal zum Dia. Rechts: blaue Version
linkes Bild © Dr. NO; rechtes Bild: Pradoseum
Prado S / Prado SM
1956 bis 1960
komplette Neukonstruktion, kompakter Heimprojektor im 50er-Jahre-Look (erhielt einen Designpreis). Der Prado S war für eine Schmalfilmlampe von 150 Watt mit Sockel P 28 vorgesehen.
Der Prado SM hatte zusätzlich ein Kühlgebläse und konnte auch 250 und 300 Watt-Lampen aufnehmen. Der Anschluß des Gebläses war normalerweise in Deutschland für 220 Volt ausgelegt und nicht umschaltbar. Alle Projektoren hatten einen Kanal zur Diakühlung. Vom Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht in München war er als Richtliniengerät mit 250 oder 300 Watt-Lampe empfohlen.
Der Pado S konnte mit einem Wechselstrom-Kühlgebläse zum Selbsteinbau (UKARU) 37654 W zu einem Prado SM umgebaut werden.
Serienmäßig wurde er anfangs in 3 unterschiedlichen Versionen angeboten: mit einem Horizontal-Diawechsler, mit Druckschacht und mit Magazinwechsler. Diese Diaführungen waren abnehmbar und einzeln erhältlich. Außerdem war eine Filmführung für Bildbänder im Angebot.
Die Brennweiten reichten von 85 bis 150 mm, Objektive mit 39mm und 46mm Tubusdurchmesser. Es gab 3 verschiedene Stutzen, für 85 mm bis Dimaron 100 mm, für Hektor 100 mm bis Hektor 120 mm und für 150 mm.
Links Prado S, rechts Prado SM, Bilder: Pradoseum
Prado 66
ab Baujahr: bis 1968
Hochleistungsprojektor für Dias 6x6, 7x7, 5x5, Schmalfilmlampe 250 Watt, dir. Netzanschluss, asph. Kondensorsystem mit Reflektor (wie die anderen Prado auch) Optiken:
-Dimaron 15 cm 1:2,8 code: YACUU
-Hektor 15 cm 1:2,5 code: YHRUU
Pradovit
1958 bis ca. 1959
Projektor in neuem eckigem Gehäuse mit Diamagazin (dem späteren Universalmagazin), automatischem Diawechsel, Dunkelpause nur 1,5 sek., ab diesem Gerät wurde auch (ab 1960) das Objektiv Colorplan 1:2,5/90 angeboten, Schmalfilmlampe
Pradovit f
1958 bis ca. 1966,
wie Pradovit, jedoch mit Kabel-Fernbedienung oder Tonbandsteuerung, ab diesem Gerät wurde auch (ab 1960) das Objektiv Colorplan 1:2,5/90 angeboten, Schmalfilmlampe, Gewicht: 6,9 kg, Höhe: 16cm
Pradovit f mit Hektor 1:2,5 100mm, rechtes Bild © Dr. NO
Pradovit n
Baujahr: 1960 bis 1966
Gehäuse wie Pradovit f, jedoch erstmals mit Niedervoltlampe 12V/100 W (etwa so hell wie eine 350W-220V-Lampe, dabei aber weißeres Licht), der Pradovit n24 bot mit anderer Lampe eine um ein Drittel gesteigerte Lichtleistung, Gewicht: 8,5 kg, Höhe: 16cm
unten: links Leitz Pradovit n, rechts Pradovit n24
Bilder: Pradoseum
Pradolux
1962 bis 1970
Preiswerte, einfachere Variante der Pradovit-Reihe, Kunststoffgehäuse (statt Metall), Mit Einknopfbedienung, auch mit optionaler Magazinführung, Lampe: Pradolux N12 mit Projektionsglühlampe 12V/ 100W mit Sockel Ba15 s; Pradolux N12 mit Halogenlampe 12V/ 100W mit Sockel G 6, 35-15 (Stiftsockel); Pradolux N24 mit Halogenlampe 24V/ 150W mit Sockel G 6, 35-15 (Stiftsockel);
Ausgangspunkt einer ganzen Reihe von einfacheren Geräten einer zweiten Projektorreihe (Pradovit TA, RC, R, RA, R/RA 152, Pradovit 153/253)
Bilder: Pradoseum
Pradix
Baujahre: 1963 - 1975,
Kleiner, leichter Heim-Projektor, er ersetzte den Prado 150, ohne Magazinführung, großer Kondensor für gute Ausleuchtung, Diawechsler gegen Filmführung austauschbar, mit Stativgewinde, Objektive 50 bis 100mm, Lampe: Schmalfilmlampe 220V/ 150W, die früheren Exemplare haben weiße Griffe am Diaschieber und Objektive mit Metallfassung, die späteren (siehe Bild) schwarze Griffe und ein Elmaron mit grauer Kunststofffassung.
unten: Pradix, links 1. Version, rechts 2. Version
Bild: Pradoseum
Pradovit Color/ Color 250/ Color 250 AF
Baujahre: 1967 bis 1977
Stabiles Metallgehäuse, selbsttätiger Diawechsel, integr. Zeitschalter 3 bis 30 sec., Lampe: 24V/ 150 W Halogen, als Pradovit Color 250 mit 250 W-Lampe, später auch als Pradovit Color 250 Autofocus mit abschaltbarem AF. Kabelfernbedienung;
Zubehör: Magazinrückholer für Endlosprojektion, Mikroskopvorsätze
unten: Pradovit Color (150W, ohne AF)
Bilder: Pradoseum
Prado-Universal
Baujahre: 1968 bis 1984,
Schulgerät, ersetze die Prado 250, 500 und 66, ohne Magazinführung, Hauptschalter mit 4 Stellungen (Ein, halbe Lichtleistung, nur Gebläse, aus), mehrere Lüfter sorgen für eine optimale Kühlung, Lampe: 24V/ 250 W Halogen, Nutzlichtstrom: mit Colorplan 2,5/90mm bei 24x36mm: 750 lm, bei 38x38mm: 1200 lm; mit Elmaron 150mm und 54x54mm: 1307 lm; Bildfenstertemperatur bei 24x36mm/ Colorplan 2,5/90mm: 67 C; Aufstellfläche: L: 320mm, B: 150mm, H: 195mm; auch für Dias 6x6 und 7x7cm einsetzbar, Objektive von 35 bis 300 mm, längere Brennweiten als Sonderbestellung, ähnlich wie schon den Prado gab es ihn auch mit Langfuß,
Zubehör: Ansatz für MF-Dias 6x6, Micro- und Polarisationsvorsätze,
Bilder: Pradoseum
Literatur- und Quellenhinweise:
- Laney: Leica. Das Produkt- und Sammlerbuch, Augustus-Verlag 1997
- Rogliatti: Die ersten sechzig Jahre, Wittig Fachbuch Verlag;
- Osterloh: Leica R, Angewandte Leica-Technik, Umschau Verlag;
- Matheson: Das ganze Leica-System, Wilhelm-Knapp-Verlag, 1955;
- Leitz-Werke: Kleine Leica- Chronik, 1984;
- Preisliste 30-3b von 1. März 1961
- Leica World 1/ 2001, Artikel v. Heiner Henninges
- LFI, diverse Ausgaben
- Albert Johann Schnelle: Die Geschichte der Leitz- und Leica-Diaprojektoren. Vom Uleja zum Pradovit, Münster 2008,
Bilder: Alle nicht anderweitig gekennzeichneten Bilder: Leitz/ Leica-Camera AG
Bilder von Leitzmuseum.com mit freundlicher Genehmigung der Website: http://www.leitzmuseum.org/
Bilder aus dem Pradoseum: http://www.pradoseum.eu
Baujahre: Gemeint sind die Jahre, ab und bis zu denen die Geräte angeboten wurden
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