Leica Schraub-Kameras: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit den Leica-Kameras war es erstmals möglich, als Fotograf eine hochwertige und dabei relativ kleine Kamera immer dabeizuhaben, da es sonst nur Mittelformatkameras (mit Rollfilm) oder gar sperrige Großformatkameras gab. Dieser Vorzug wurde zuerst von einer künstlerischen und journalistischen Avantgarde erkannt und genutzt. Damit wurde eine neue Art von dynamischer Reportage-Fotografie erst möglich. Leica-Kameras gab es in einer Vielzahl von weltweiten Nachbauten beziehungsweise Kopien. Eine der ersten ernsthaften Konkurrenzfirmen war Zeiss-Ikon mit der Contax.
Mit der Leica war es erstmals möglich, eine hochwertige und dabei relativ kleine Kamera immer dabeizuhaben. Dies wurde erreicht, weil der benutzte Film nur 35mm breit war. Oskar Barnack - der Erfinder der Leica Kamera - nutzte den Kinofilm der Basis für das "neue" Keinbildformat 24mm x 36mm. Da Qualität und die Filmempfindlichkeit kontinuierlich verbessert wurden, war der Siegeszug der Kleinbildkamera vorprogrammiert. Aufgrund der im Gegensatz zu mittel- und großformatigen Kameras vorhandenen Handlichkeit der Leica wurde nun eine neue Art dynamischer Reportage-Fotografie möglich. Leica-Kameras gab es in einer Vielzahl von weltweiten Nachbauten beziehungsweise Kopien. Eine der ersten ernsthaften Konkurrenzfirmen war Zeiss-Ikon mit der Contax.
 
Die ersten Leicas verfügten noch über ein fest eingebautes Objektiv. Sehr bald waren aber die Objektive über ein Wechselgewinde austauschbar (''Schraubleica''); die Leica wurde so zur Systemkamera. Die Leica-''Sucherkamera mit Wechselgewinde'', kurz „Schraubleica“, wurde bis in die Nachkriegszeit stetig weiterentwickelt.
 
Das Auflagemaß (Entfernung zwischen Filmebene und Objektivauflagefläche) bei der Leica mit Schraubgewinde M39x26tpi  beträgt 28,80 mm.
 


Die erste ''Leica Ia'' verfügte noch über ein festeingebautes Objektiv. Sehr bald waren aber die Objektive über ein Wechselgewinde austauschbar (''Schraubleica''); die Leica wurde so zur Systemkamera. Die Leica-''Sucherkamera mit Wechselgewinde'', kurz „Schraubleica“, wurde bis in die Nachkriegszeit stetig weiterentwickelt.




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Zentrale Idee hinter der Leica war von Anfang an, eine kompakte Kamera mit einem, für damalige Verhältnisse, kleinen Filmformat zu konstruieren, deren Negative auch für stärkere Vergrößerungen geeignet waren. Im Vergleich zu den großformatigen Boxkameras, die Anfang des letzten Jahrhunderts üblich waren, wirkt die erste Leica in der Tat recht modern.
Zentrale Idee hinter der Leica war von Anfang an, eine kompakte Kamera mit einem, für damalige Verhältnisse, kleinen Filmformat zu konstruieren, deren Negative auch für stärkere Vergrößerungen geeignet waren. Im Vergleich zu den großformatigen Boxkameras, die Anfang des letzten Jahrhunderts üblich waren, wirkt die erste Leica in der Tat recht modern.


Leitz bot bis in die 1960 er Jahre an, ältere und einfachere Modelle umzubauen. So konnte man seine Kamera auf den neuesten technischen Stand bringen. Man konnte Leicas mit fest eingebautem Objektiv auf Wechseloptik ändern, den Entfernungsmesser und die Blitzsynchronisation nachrüsten, sowie den Zeitenbereich erweitern. Für Sammler ist das ein Greuel, aber dem Anwender hilft es. Deshalb können scheinbar spätere Kameras sehr frühe Seriennummern haben.
Leitz bot bis in die 1960er Jahre an, ältere und einfachere Modelle umzubauen. So konnte man seine Kamera auf den neuesten technischen Stand bringen. Man konnte Leicas mit fest eingebautem Objektiv auf Wechseloptik ändern, den Entfernungsmesser und die Blitzsynchronisation nachrüsten, sowie den Zeitenbereich erweitern. Für Sammler ist das ein Gräuel, aber dem Anwender hilft es. Deshalb können scheinbar spätere Kameras sehr frühe Seriennummern haben.
 
==== 0-Serie (1923) ====
 
Nur etwas über 20 Stück wurden im Jahre 1923 zum Testen der neuen Technologie in Handarbeit vom Erfinder Oskar Barnack angefertigt.
Ausgewählte Fotografen bekamen die Kamera zum Test.
Die Kamera hatte noch nicht den selbstschließenden Schlitzverschluss, sondern die Schlitzbreite war fest, so daß beim Aufziehen das Objektiv mit einem Deckel abgedeckt werden musste.
Es gab bezüglich des Suchers zwei Ausführungen, die eine mit einem Klappsucher zum Visieren in etwa 20 cm Augenabstand, die andere mit optischem Durchsichtssucher.
 
[[Bild:0_Serie.jpg|thumb|none|500px]]
''0-Serienkamera Nummer 107''


==== Mod. Ia (1925–1932) ====
==== Mod. I(A) (1925–1932) ====
[[Bild:Leica-I-1.jpg|thumb|Leica I, 1925, 1:3,5]]Nach wenigen Prototypen (ca. 1913) und etwa 30 Nullserienkameras, von denen heute noch 17 existieren, wurde die erste Leica (Mod. Ia) ab 1925 ausgeliefert. Bereits nach etwa 850 Exemplaren wurde die Leica mit dem bekannten Elmar-Objektiv 50 mm/ 1:3,5 ausgestattet, das bis in die späten fünfziger Jahre nahezu unverändert das Standardobjektiv der Schraubleicas blieb. Die Entfernung musste entweder geschätzt oder mittels eines aufsteckbaren Entfernungsmessers ermittelt werden. Gleiches gilt für die Belichtungsmessung. Die Leica Ia war werksseitig nur in schwarz lackierter Ausführung erhältlich. Vom Modell Ia wurden bis 1936 etwa 58.700 Exemplare hergestellt.
 
[[Bild:Leica_Ia_elmax.jpg|thumb|none|500px]]
''Leica I(A) aus dem Jahre 1925 mit Elmax 1:3,5 f=5cm''
 
 
[[Bild:Leica Ia 1927.jpg|thumb|none|500px]]
''Leica I(A) aus dem Jahre 1927 mit Elmar 1:3,5 f=5cm''
 
 
Nach wenigen Prototypen (ca. 1913) und etwa 30 Nullserienkameras, von denen heute vielleicht noch 17 existieren, wurde die erste Leica (Mod. I(A)) ab 1925 ausgeliefert. Bereits nach etwa 850 Exemplaren wurde die Leica mit dem bekannten Elmar-Objektiv 50 mm/ 1:3,5 ausgestattet, das bis in die späten fünfziger Jahre nahezu unverändert das Standardobjektiv der Schraubleicas blieb. Die Entfernung musste entweder geschätzt oder mittels eines aufsteckbaren Entfernungsmessers ermittelt werden. Gleiches gilt für die Belichtungsmessung. Die Leica Ia war werksseitig nur in schwarz lackierter Ausführung erhältlich. Vom Modell Ia wurden bis 1936 etwa 58.700 Exemplare hergestellt.


Frühe Exemplare waren mit Leitz-Anastigmat und Leitz-Elmax-Objektiven ausgestattet, die in der Konstruktion noch etwas vom späteren Elmar abwichen. Der Leitz Anastigmat bestand aus fünf Linsen. Das von Max Berek gerechnete Elmax (die Bezeichnung wurde ihm zu Ehren gewählt und ist die Abkürzung für Ernst Leitz – Max Berek) ist ein Vierlinser und war fast mit den späteren vielfältigen Ausführungen des Elmar identisch. Die Objektive waren nicht auswechselbar. Die Geräte waren für spezielle Leitz-Filmkassetten für Meterware ausgelegt. Die heute handelsüblichen Kleinbildpatronen kamen erst Anfang der 30er Jahre auf den Markt und passen meist nicht in die frühen Geräte.
Frühe Exemplare waren mit Leitz-Anastigmat und Leitz-Elmax-Objektiven ausgestattet, die in der Konstruktion noch etwas vom späteren Elmar abwichen. Der Leitz Anastigmat bestand aus fünf Linsen. Das von Max Berek gerechnete Elmax (die Bezeichnung wurde ihm zu Ehren gewählt und ist die Abkürzung für Ernst Leitz – Max Berek) ist ein Vierlinser und war fast mit den späteren vielfältigen Ausführungen des Elmar identisch. Die Objektive waren nicht auswechselbar. Die Geräte waren für spezielle Leitz-Filmkassetten für Meterware ausgelegt. Die heute handelsüblichen Kleinbildpatronen kamen erst Anfang der 30er Jahre auf den Markt und passen meist nicht in die frühen Geräte.


==== Mod. Ib (1926–1941) ====
Auf Basis der Leica Ia wurde die Leica Luxus in etwa 95 Exemplaren aufgelegt, die sich durch ein matt vergoldetes Gehäuse und einer Belederung in Eidechsenleder statt dem normalen Gummibezug vom Serienmodell unterschied. Auch die sog. „Compur-Leica“ (Mod. Ib) wurde mit nur etwa 1700 Exemplaren ein kommerzieller Fehlschlag, jedoch konnten durch den Zentralverschluss auch längere Belichtungszeiten eingestellt werden, was mit dem damals noch recht neuen Schlitzverschluss noch nicht möglich war. Heute sind sowohl Luxus-Leicas als auch Compur-Leicas gesuchte Sammlerstücke, wobei von ersterer leider in sehr großer Zahl Fälschungen aufgetaucht sind.


==== Mod. Ic (1930–1933) ====
==== Mod. I(A) Luxus (1929–1930) ====
Mit dem Nachfolgemodell Ic vollzog sich die Entwicklung zur Systemkamera, indem erstmals ein Schraubgewinde für den Objektivwechsel eingeführt wurde. Anfangs mussten die Objektive individuell an die Kamera angeglichen werden, doch bereits ab 1931 wurde die Fassung standardisiert. Ebenso wie das Modell Ia wurde auch die Ic ausschließlich mit schwarzer Lackierung ausgeliefert. Insgesamt wurden vom Modell Ic etwa 11.000 Exemplare gefertigt.
[[Bild:L_Ia_luxus.jpg]]
 
''Luxus Leica, Modell Ia (hier ein Replika)''
 
 
Auf Basis der Leica I(A) wurde die Leica Luxus in etwa 95 Exemplaren aufgelegt. Sie unterschied sich vom Serienmodell durch ihr matt vergoldetes Gehäuse und einer Belederung in Eidechsenleder. Sie wurde zwischen 1929 und 1930 in kleinen Serien hergestellt. Die Seriennummern liegen zwischen 28.692 und 68.834. Die Luxus Leica ist ein begehrtes Sammlerstück, wobei zahlreiche Fälschungen und Imitationen auf dem Markt sind.
 
==== Mod. I(B) Compur (1926–1941) ====
 
 
 
<gallery widths="500" heights="314" perrow="2">
Bild:CompurLeica.jpg|Ringcompur Leica
Bild:RaedchenCompur.jpg|Rädchencompur Leica
</gallery>
 
Hintergrund für die Auflage der Compur Leica waren die beim Modell I(A) nicht verfügbaren langen Zeiten, die mit dem damals noch recht neuen Schlitzverschluss nicht möglich waren. Bei der Compur Leica lassen sich zwei unterschiedliche Versionen unterscheiden, nämlich die Rädchen- und die Ring-Compur Leica.
Von ersterer wurden 638, von der zweiten 1072 Exemplare gebaut. Somit gehört die Leica mit Compurverschluss bei ingesamt ca. 1700 gebauten Exemplaren zu den seltenen und gesuchten Leicas.
 
==== Mod. I(C) (1930–1933) ====
[[Bild:Leica1c.jpg|thumb|none|500px]]
''Leica Ic standardisierte Ausführung mit Elmar 1:3,5 f=5cm''
 
 
Mit dem Nachfolgemodell I(C) vollzog sich die Entwicklung zur Systemkamera, indem erstmals ein Schraubgewinde für den Objektivwechsel eingeführt wurde. Anfangs mussten die Objektive individuell an die Kamera angeglichen werden. Die auf eine Kamera abgestimmten Objektive besaßen eine Gravur der letzten drei (zunächst fünf) Ziffern der Seriennummer, um eine Verwechslung auszuschließen.
Ab 1931 wurde das Auflagemaß standardisiert - auf "0" abgestimmt - und jedes Objektive konnte an jeder Kamera genutzt werden. Solche Kameras sind mit einer "0" am Anschraubring gekennzeichnet.
Ebenso wie das Modell I(A) wurde auch die I(C) ausschließlich mit schwarzer Lackierung ausgeliefert. Insgesamt wurden vom Modell I(C) etwa 11.000 Exemplare gefertigt.
 
 
==== Mod. II (1932–1948) ====
 
[[Bild:LII_chrom.jpg]]
 
''Leica II mit Elmar 5cm, verchromte Ausführung''
 
[http://www.whoami.dk/3d/leica_II/ Leica II 3D-Ansicht]
 
 
Ab 1932 wurde mit dem neuen Modell II die Entfernungsmessung in das Gehäuse integriert, wodurch die charakteristische Form der Schraubleica entstand. Diese blieb im Wesentlichen bis zum Modell IIIf erhalten. Die Scharfeinstellung erfolgt durch ein weiteres Okular neben dem Sucher. Lange Verschlusszeiten sind nach wie vor nicht vorhanden, so dass die Kamera ansonsten der Leica I entspricht. Bis 1948 wurden von der Leica II etwa 52.500 Exemplare hergestellt. Die Kamera existiert in schwarzer und verchromter Ausführung, wobei die Bedienelemente der schwarz lackierten Exemplare in der Regel vernickelt sind.
 
==== Mod. Standard (1932–1950) ====
 
[[Bild:L_stand_sw.jpg]]
 
''Leica Standard mit Aufsteck-Entfernungsmesser und Elmar 5cm, schwarze Ausführung''
 
 
Parallel wurde wenig später die Leica Standard als Einsteigermodell eingeführt, die im Wesentlichen dem Modell I(C) mit Standard-Schraubfassung entspricht. Im Unterschied zu dieser verfügt die Standard über einen ausziehbaren Rückspulknopf. Riemenösen oder lange Verschlusszeiten sind nach wie vor nicht vorhanden. Von der Leica Standard existieren etwa 27.000 Stück. Das Modell war sowohl in schwarzer als auch in hell verchromter Ausführung erhältlich.
 
==== Mod. III (1933–1939) ====
[[Bild:LIII_sw.jpg]]
 
''Leica III mit Summar 5cm, schwarze Ausführung''
 
Basierend auf der Leica II wurden mit der Leica III erstmals lange Verschlusszeiten zwischen 1/20&nbsp;s und 1&nbsp;s möglich, die jedoch über ein separates Zeitenrad auf der Vorderseite der Kamera eingestellt werden mussten. Ferner wurde das Bild des integrierten Enfernungmessers um 50&nbsp;% vergrößert, um für die neuen Teleobjektive eine höhere Einstellgenauigkeit zu erzielen. Alle Leica III verfügen über eine Dioptrienkorrektur am Einblick des Enfernungsmessers und über Riemenösen. Die Leica III wurde schwarz lackiert oder hell verchromt ausgeliefert.
 
==== Mod. IIIa (1935–1948 ====
[[Bild:LeicaIIIa.jpg|thumb|none|500px]]
 
''Leica IIIa von 1936 mit Hektor 1:6,3 f=2,8cm und SUOOQ''


==== Mod. II (1932–1948), Mod. Standard (1932–1950) ====
[[Bild:Leica-II-p1030003.jpg|thumb|Leica II, 1932]]
[[Bild:Leica II 1933 800 5626.jpg]]
Leica II aus dem Jahre 1933 mit Elmar 3,5/5cm


Vier Jahre nach Einführung der Leica III wurde die Leica IIIa vorgestellt. Sie unterschiedet sich technisch vom direkten Vorgängermodell nur durch die neue kürzeste Verschlusszeit von 1/1000&nbsp;s. Anders als die Leica III war die IIIa jedoch ausschließlich mit verchromtem Gehäuse erhältlich. Bis in die Sechziger Jahre hinein war es gängige Praxis der Firma Leitz, ältere Modelle auf den aktuellen Stand der Technik umzubauen. Die Leica IIIa markiert die höchste Ausbaustufe, die vom ersten Modell (I(A)) aus erreicht werden kann. Somit stellt sie einen ersten Höhepunkt der Schraubleica-Entwicklung dar und beschließt zugleich die erste Generation der Schraubleicas.


Ab 1932 wurde mit dem neuen Modell II die Entfernungsmessung in das Gehäuse integriert, wodurch die charakteristische Form der Schraubleica entstand, die bis zum Modell IIIf im wesentlichen erhalten blieb. Anders als die Contax ist die Leica II jedoch keine Messsucherkamera, da sie über getrennte Einblicke für den Sucher und den Enfernungsmesser verfügt. Bis 1948 wurden von der Leica II etwa 52 500 Exemplare hergestellt.
==== Mod. 250 FF, GG (1933-1943)====


[[Bild:Leica Standard 1939 5628.jpg]]
[[Bild:L_250_FF_sw.jpg]]


Leica Standard aus dem Jahre 1939 mit Elmar 3,5/5cm ohne Nummer
''Leica 250 FF''


Parallel wurde wenig später die Leica Standard als Einsteigermodell eingeführt, die im wesentlichen dem Modell Ic mit Standardfassung entspricht. Von der Leica Standard existieren etwa 27.000 Stück.
<gallery widths="500" heights="500" perrow="2">
Ab etwa 1933 waren beide Modelle auch in hell verchromter Ausführung erhältlich.
Bild:L_250_GG_chr.jpg|Leica 250 GG chrom
Bild:L250_GG_sw.jpg|Leica 250 GG schwarz
</gallery>


==== Mod. III (1933–1939), Mod. IIIa (1935–1948), Leica 250 ====
Auf Basis der Leica II/III und Leica IIIa wurde ein Spezialmodell für professionelle Fotografen aufgelegt, welches nach der maximalen Anzahl der Aufnahmen Leica 250 oder auch Reporter Leica genannt wurde. Anders als bei den Serienmodellen wird der Film bei der Leica 250 ausschließlich von Spule zu Spule transportiert und nicht wieder in die Patrone zurückgespult.
Basierend auf der Leica II wurden mit der Leica III erstmals lange Verschlusszeiten zwischen 1/20&nbsp;s und 1&nbsp;s möglich, die jedoch über ein separates Zeitenrad auf der Vorderseite der Kamera eingestellt werden mussten. Ferner wurde das Bild des integrierten Enfernungmessers um 50&nbsp;% vergrößert, um für die neuen Teleobjektive eine höhere Einstellgenauigkeit zu erzielen. Alle Leica III verfügen über eine Dioptrienkorrektur am Einblick des Enfernungsmessers. Die Leica III wurde schwarz lackiert oder hell verchromt ausgeliefert.
Es können zwei Varianten unterschieden werden. Die Leica 250 FF basiert auf der Leica II bzw. III und besitzt somit nur eine 1/500 s. Die 250 GG auf Basis der Leica IIIa hat die 1/1000 s.
Nach nur vier Jahren wurde die Leica IIIa eingeführt, die sich technisch vom direkten Vorgängermodell nur durch die neue kürzeste Verschlusszeit von 1/1000&nbsp;s unterschied. Anders als die Leica III war die IIIa jedoch ausschließlich mit verchromten Gehäuse erhältlich. Bis in die Sechziger Jahre hinein war es gängige Praxis der Firma Leitz, ältere Modelle auf den aktuellen Stand der Technik umzubauen. Die Leica IIIa markiert die höchste Ausbaustufe, die vom ersten Modell (Ia) aus erreicht werden kann. Somit stellt sie einen ersten Höhepunkt der Schraubleica-Entwicklung dar und beschließt zugleich die erste Generation der Schraubleicas.
Einige Kameras wurden für die Verwendung mit Elektromotor ausgestattet. Diese mussten individuell an die Kamera angepasst werden. Eine Handvoll funktionstüchtiger Exemplare sind bekannt.


Auf Basis der Leica II/III und Leica IIIa wurde ein Spezialmodell für professionelle Fotografen aufgelegt, die nach der maximalen Anzahl der Aufnahmen Leica 250 genannt wurde. Anders als bei den Serienmodellen wird der Film bei der Leica 250 nur von Spule zu Spule transportiert und nicht wieder in die Patrone zurückgespult.
[http://www.leicapages.org/LH_Fr%fchjahr_2007/album/slides/IMG_8169bw.jpg Leica 250 mit Motor]


==== Mod. IIIb (1938–1946) ====
==== Mod. IIIb (1938–1946) ====
[[Bild:Leica IIIb 1939 5631.jpg|thumb|none|500px]]
''Leica IIIb aus dem Jahr 1939 mit Elmar aus dem Jahr 1949''
Die Leica IIIb war ein Übergangsmodell, bei dem die Einblicke für Entfernungmesser und Sucher zwar schon direkt nebeneinander angeordnet waren, das technisch jedoch noch auf dem Modell IIIa beruhte. Ein Umbau der Leica IIIb in spätere Modelle war nicht möglich, ebenso ein Umbau früherer Modelle zur Leica IIIb. Die Produktionszahlen des Modells IIIb belaufen sich auf etwa 32.700 Stück.
Die Leica IIIb war ein Übergangsmodell, bei dem die Einblicke für Entfernungmesser und Sucher zwar schon direkt nebeneinander angeordnet waren, das technisch jedoch noch auf dem Modell IIIa beruhte. Ein Umbau der Leica IIIb in spätere Modelle war nicht möglich, ebenso ein Umbau früherer Modelle zur Leica IIIb. Die Produktionszahlen des Modells IIIb belaufen sich auf etwa 32.700 Stück.


==== Mod. IIIc (1940–1951), IIId (1939–1947), IIIe ====
==== Mod. IIIc (1940–1951) ====
Mit der Leica IIIc wurde ein vollständig neues Gehäuse eingeführt, das sich im Spritzgussverfahren wesentlich einfacher herstellen ließ als die alten Gehäuse. Äußerlich entspricht sie weiterhin den gewohnten Formen, wenngleich sie einige Millimeter größer ist. Das hatte zur Folge, dass einige Zubehörteile wie Schnellaufzüge oder Motoren angepasst werden mussten und somit nicht mehr mit früheren Modellen verwendbar waren. Der Aufbau des Entfernungsmesser ist nunmehr in die Deckkappe integriert. Die Leica IIIc wurde bis auf wenige Exemplare in grauer Lackierung fast nur in verchromter Ausführung hergestellt. Vom Funktionsumfang entspricht sie im wesentlichen dem Modell IIIb. Allerdings wurde die Verschlußablaufgeschwindigkeit gegenüber den Vorgängermodellen von gesteigert. Die Zeit, die ein Verschlusstuch von der einen Seite des Filmfensters zur anderen beim Verschlussablauf benötigt, beträgt jetzt 1/30 sek. statt 1/20 sek. Gerade bei der Verwendung des erhältlichen Blitz-Synchron-Zubehörs ist dieses vorteilhaft. Einige Kameras der Kriegsproduktion wurden statt mit schwarzen mit roten Verschlußtüchern ausgestattet. Dieses Material wurde in den 30er Jahren zu Testzwecken von Kodak bezogen. Aus Mangel an schwarzem Tuch wurde dieses bei vielen Kameras der Jahre 1940–1942 verwendet.
 
[[Bild:Leicy IIIc 1949 50 5630.jpg|thumb|none|500px]]
 
''Leica IIIc aus dem Jahr 1950, Sharkskin-Belederung, mit Elmar 1:3,5 f=5cm''


Basierend auf dem Kriegsmodell der IIIc wurden 427 Exemplare der äußerst seltenen Leica IIId hergestellt, von denen nur noch wenige im Originalzustand erhalten sein dürften. Sie zeichnet sich durch einen zusätzlichen Selbstauslöser neben dem Langzeitenrad aus.
Mit der Leica IIIc wurde ein vollständig neues Gehäuse eingeführt, das sich im Spritzgussverfahren wesentlich einfacher herstellen ließ als die alten Gehäuse. Äußerlich entspricht die Kamera weiterhin der gewohnten Form, wenngleich sie einige Millimeter größer ist. Das hatte zur Folge, dass einige Zubehörteile wie Schnellaufzüge oder Motoren angepasst werden mussten und somit nicht mehr mit früheren Modellen verwendbar waren. Der Aufbau des Entfernungsmessers ist nunmehr in die Deckkappe integriert. Die kürzeste Verschlusszeit am Langzeitenknopf ist nun nicht mehr die 1/20 s, sondern die zusätzliche 1/30 s. Gerade bei der Verwendung des erhältlichen Blitz-Synchron-Zubehörs ist dies vorteilhaft. Unter dem Dioptrienausgleich und unter dem Rückspul-Hebel befindet sich nun eine Stufe. Letztere ist bei den Nachkriegsmodellen IIIc nicht mehr vorhanden. Weitere marginale Unterschiede existieren zwischen den Vorkriegs- und Nachkriegs-IIIc. Einige Kameras der Kriegsproduktion wurden statt mit schwarzen mit roten Verschlusstüchern ausgestattet. Dieses Material wurde in den 30er Jahren zu Testzwecken von Kodak bezogen. Aus Mangel an schwarzem Tuch wurde dieses bei vielen Kameras der Jahre 1940–1942 verwendet.
Die Leica IIIc wurde in verchromter Ausführung hergestellt mit einigen Ausnahmen in grauer Lackierung. Diese wurden in der Regel im 2. Weltkrieg von der Wehrmacht eingesetzt. Varianten mit einem "K" auf dem Verschlusstuch für "kältefest" existieren ebenso. Sie sind kugelgelagert und halten tieferen Temperaturen stand. Die Gesamtproduktion der Leica IIIc liegt bei ca. 134.000 Stück.


Ein Modell IIIe wurde offiziell nie produziert, obwohl einige Stimmen die Nachkriegs-IIIc als die fehlende Leica IIIe ansehen. Dem ist insofern zuzustimmen, als dass sie sich in einigen Details durchaus vom Kriegsmodell unterscheidet. Ferner ist es plausibel anzunehmen, dass die Firma Leitz die Bezeichnung IIIc beibehalten wollte, um Kontinuität zu betonen und den Wiedereinstieg in den Markt zu erleichtern. Andererseits gibt es keine offiziellen Dokumente, die diese These bestätigen, so dass an dieser Stelle auch die Nachkriegsmodelle der IIIc zum Modell IIIc gerechnet werden sollen. Damit ergibt sich eine Gesamtproduktion der Leica IIIc von insgesamt knapp 134.000 Stück.
 
[http://www.l-camera-forum.com/leica-wiki.de/images/5/56/Leica_IIIc_cs.pdf  Leica IIIc Bedienungsanleitung]
 
[[Bild:iiicumb.jpg|thumb|none|500px]]
Diese III c bekam im Werk Blitzsynchronisation (schwarze Zahlen) und ein Vorlaufwerk
 
==== Mod. IIId (1939–1947) ====
[[Bild:L_IIId.jpg]]
 
''Leica IIId mit Summitar 2,0''
 
Basierend auf dem Kriegsmodell der IIIc, wurden 427 Exemplare der äußerst seltenen Leica IIId hergestellt, von denen nur noch wenige im Originalzustand erhalten sein dürften. Sie zeichnet sich durch einen zusätzlichen Selbstauslöser neben dem Langzeitenrad aus.


==== Mod. IIc (1949–1951) ====
==== Mod. IIc (1949–1951) ====
Von der Leica IIIc gibt es als vereinfachtes Modell die Leica IIc, die sich im Grunde nur durch das fehlende Langzeitenrad und die fehlende 1/1000&nbsp;s von der Leica IIIc unterscheidet. Anstelle des Langzeitenrades befindet sich entweder eine blanke Metallscheibe oder eine belederte Metallscheibe. Die Leica IIc konnte zur IIf, IIIc und zur IIIf ausgebaut werden. Es sind auch Umbauten bekannt, wo auch nur die 1/1000&nbsp;s nachgerüstet wurde. Von der Leica IIc wurden ziemlich genau 11.000 Stück gebaut.
[[Bild:LeicaIIc.jpg|thumb|none|500px]]
 
''Leica IIc aus dem Jahre 1951 mit Elmar 1:3,5 f=5cm''
 
 
Von der Leica IIIc gibt es als vereinfachtes Modell die Leica IIc, die sich im Grunde nur durch das fehlende Langzeitenrad und die fehlende 1/1000&nbsp;s von der Leica IIIc unterscheidet. An der Stelle des Langzeitenknopfes befindet sich entweder eine blanke oder eine belederte Metallscheibe. Die Leica IIc konnte zur IIf, IIIc und zur IIIf ausgebaut werden. Es sind auch Umbauten bekannt, bei denen lediglich die 1/1000&nbsp;s nachgerüstet wurde. Von der Leica IIc wurden ziemlich genau 11.000 Stück gebaut.
Einige Exemplare haben anstelle des üblichen Vulcanits eine sogenannte Sharkskin-Belederung. Dies ist wohl auf Materialmangel nach dem 2. Weltkrieg zurückzuführen.
 


==== Mod. Ic (1949–1952) ====
==== Mod. Ic (1949–1952) ====
Nicht zu verwechseln mit dem frühen Modell I (C) wurde auf Basis der Leica IIIc eine Spezialkamera für wissenschaftliche Zwecke angefertigt, die weder Sucher noch Entfernungmesser, dafür aber zwei Zubehörschuhe besitzt. Wie die IIc besitzt sie kein Langzeitenrad, sondern eine Blindabdeckung. Zumeist wurde diese Ic für wissenschaftliche Zwecke angeschafft. Erstaunlicherweise wurden in nur drei Produktionsjahren knapp über 12.000 Exemplare hergestellt. Die Leica Ic konnte in eine Leica IIc, IIIc und in eine Leica If/IIf/IIIf umgebaut werden.
 
[[Bild:LeicaIc.jpg|thumb|none|500px]]
''Leica Ic aus dem Jahre 1949, Sharkskin-Belederung, mit Elmar 1:3,5 f=5cm, SBOOI und FOKOS''
 
 
Nicht zu verwechseln mit dem frühen Modell I (C) wurde auf Basis der Leica IIIc eine Spezialkamera für wissenschaftliche Zwecke angefertigt, die weder Sucher noch Entfernungmesser, dafür aber zwei Zubehörschuhe besitzt. Wie die IIc hat sie kein Langzeitenrad, sondern eine Blindabdeckung. Erstaunlicherweise wurden in nur drei Produktionsjahren knapp über 12.000 Exemplare hergestellt. Die Leica Ic konnte in eine Leica IIc, IIIc und in eine Leica If/IIf/IIIf umgebaut werden.
 


==== Mod. IIIf (1950–1957) ====
==== Mod. IIIf (1950–1957) ====
[[Bild:LeicaIIIf-600.jpg|thumb|Leica IIIf, 1950]]
[[Bild:L_IIIf.jpg]]
Die Leica IIIf markiert mit der eingebauten Blitzsynchronisation den höchsten Entwicklungsstand der klassischen Schraubleicas. Sie verfügt ferner über eine Filmmerkscheibe im Transportknopf und später auch über einen Selbstauslöser, der jedoch anders aufgebaut ist als bei der seltenen Leica IIId. Der einzig mögliche Umbau der IIIf bestand darin, den Selbstauslöser nachzurüsten. Von den insgesamt etwa 180.000 gebauten Exemplaren wurden knapp 5.400 bereits in Kanada gebaut.
 
''Leica IIIf mit Summicron 2,0''
 
Die Leica IIIf kam 1950 auf den Markt. Charakteristisch ist die eingebaute Blitzsynchronisation. Frühe Exemplare verfügen über schwarze, späte über rote Blitzsynchronisationszeiten. Ferner verfügt das Modell über eine Filmmerkscheibe im Transportknopf und später auch über einen Selbstauslöser, der jedoch anders aufgebaut ist als bei der seltenen Leica IIId. Auch bei der IIIf sind Varianten mit rotem Verschlusstuch bekannt. Der einzig mögliche Umbau der IIIf bestand darin, den Selbstauslöser nachzurüsten. Von den insgesamt etwa 180.000 Exemplaren wurden bereits ca. 5.400 in Kanada gebaut.


==== Mod. IIf (1951–1956) ====
==== Mod. IIf (1951–1956) ====
Im wesentlichen gleich mit der IIIf, fehlen der IIf die langen Verschlusszeiten und anfangs auch die 1/1000&nbsp;s. Ebenso wie bei der Leica IIc wurde die Öffnung des Langzeitenrades mit einer bezogenen Scheibe abgedeckt. Ab etwa 1954 erhielten alle Leica IIf ab Werk die 1/1000&nbsp;s Frühere Modelle konnten umgebaut werden, oder gleich in eine Leica IIIf mit Selbstauslöser ausgebaut werden. Insgesamt wurden etwa 35.000 Exemplare gefertigt, von denen aber eine große Anzahl zur IIIf umgebaut wurde.
 
[[Bild:IMG_6136_bi.jpg|thumb|none|500px]]
 
''Leica IIf, rote Kontaktzahlen von 1956, mit Summicron f= 5cm 1:2,0''
 
 
Im Wesentlichen gleich mit der IIIf, fehlen der IIf die langen Verschlusszeiten und anfangs auch die 1/1000&nbsp;s. Ebenso wie bei der Leica IIc wurde die Öffnung des Langzeitenrades mit einer bezogenen Scheibe abgedeckt. Ab etwa 1954 erhielten alle Leica IIf ab Werk die 1/1000&nbsp;s Frühere Modelle konnten umgebaut oder gleich in eine Leica IIIf mit Selbstauslöser ausgebaut werden. Insgesamt wurden etwa 35.000 Exemplare gefertigt, von denen aber eine große Anzahl zur IIIf umgebaut wurde.
Auch hier gilt, frühe Exemplare haben die rote, späte die schwarze Gravur der Kontaktzahlen für die Blitzsynchronisation.


==== Mod. If (1952–1957) ====
==== Mod. If (1952–1957) ====
[[Bild:L_If.jpg]]
''Leica If mit Autstecksucher SBOOI und Entfernungsmesser.''
Als Nachfolgerin der Ic wurde 1952 die If vorgestellt, die sich von ihrer Vorgängerin in erster Linie durch den Blitzkontakt unterschied, der anstelle des Langzeitenrades angebracht war. Umbauten waren zur IIf und zur IIIf möglich. Wie bei der IIf wurde ab etwa 1954 serienmäßig auch die 1/1000&nbsp;s verfügbar. Die Gesamtproduktion der Leica If beläuft sich auf etwa 17.000 Stück.
Als Nachfolgerin der Ic wurde 1952 die If vorgestellt, die sich von ihrer Vorgängerin in erster Linie durch den Blitzkontakt unterschied, der anstelle des Langzeitenrades angebracht war. Umbauten waren zur IIf und zur IIIf möglich. Wie bei der IIf wurde ab etwa 1954 serienmäßig auch die 1/1000&nbsp;s verfügbar. Die Gesamtproduktion der Leica If beläuft sich auf etwa 17.000 Stück.


==== Mod. IIIg (1957–1960) ====
==== Mod. IIIg (1957–1960) ====
Die Leica IIIg ist die letzte Schraubleica und nimmt nicht nur deshalb eine Sonderstellung innerhalb der Schraubleicas ein. Im Gegensatz zu allen anderen Schraubleicas verfügt die IIIg über einen erheblich vergrößerten Sucher mit eingespiegelten Leuchtrahmen für 50 und 90&nbsp;mm. Zwar ist auch hier der Entfernungsmesser noch nicht in den Sucher integriert, doch bleibt festzustellen, dass der Sucher der IIIg mit großem Abstand der beste Sucher ist, der jemals in eine Schraubleica eingebaut wurde. Der Verschluß weist eine geometrische Zeitreihe auf. Die Blitzsynchronisation war fest für E-Blitz und Kolbenblitze, die Kontaktzahlenscheibe entfiel. Schließlich wanderte die Filmmerkscheibe wie bei den M-Kameras vom Aufzugsknopf an die Rückwand. Nach dem offiziellen Produktionsende 1960 wurden noch bis 1970 einzelne Exemplare bestellt, die aber keine nennenswerten Stückzahlen erreichten. Insgesamt wurden etwa 42.000 Leica IIIg gebaut, die bis auf 125 Exemplare alle verchromt ausgeliefert wurden.
 
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''Leica IIIg mit angesetztem Leicavit''
 
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''Leica IIIg, Gehäuse ''
 
Die Leica IIIg ist die letzte Schraubleica und nimmt nicht nur deshalb eine Sonderstellung innerhalb der Schraubleicas ein. Im Gegensatz zu allen anderen Schraubleicas verfügt die IIIg über einen erheblich vergrößerten Sucher mit eingespiegelten Leuchtrahmen für 50 und 90&nbsp;mm. Zwar ist auch hier der Entfernungsmesser noch nicht in den Sucher integriert, doch bleibt festzustellen, dass der Sucher der IIIg mit großem Abstand der beste ist, der jemals in eine Schraubleica eingebaut wurde. Der Verschluss weist eine geometrische Zeitreihe auf. Die Blitzsynchronisation war fest für E-Blitz und Kolbenblitze, die Kontaktzahlenscheibe entfiel. Schließlich wanderte die Filmmerkscheibe wie bei den M-Kameras vom Aufzugsknopf an die Rückwand. Nach dem offiziellen Produktionsende 1960 wurden noch bis 1970 einzelne Exemplare bestellt, die aber keine nennenswerten Stückzahlen erreichten. Insgesamt wurden etwa 42.000 Leica IIIg gebaut, die bis auf 125 Exemplare alle verchromt ausgeliefert wurden.


==== Mod. IIg (1956) ====
==== Mod. IIg (1956) ====
Wie bei der Leica IIIf war auch für die IIIg eine vereinfachte Version ohne lange Zeiten angedacht. Infolge des großen Erfolges der Leica M3 und der sinkenden Popularität der IIIg wurde diese Option jedoch nicht verfolgt. Heute ist ein einziges Exemplar bekannt, auch wenn bis zu 15 Exemplare hergestellt wurden.
Wie bei der Leica IIIf wurde auch für die IIIg eine vereinfachte Version ohne lange Zeiten erwogen. Infolge des großen Erfolges der Leica M3 und der sinkenden Popularität der IIIg wurde diese Option jedoch nicht verfolgt. Heute ist ein einziges Exemplar bekannt, auch wenn bis zu 15 Exemplare hergestellt worden sein sollen.


==== Mod. Ig (1957–1960) ====
==== Mod. Ig (1957–1960) ====
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''Leica Ig aus dem Jahre 1957 mit Elmar 1:3,5 f=5cm, SBOOI und FOKOS''
Anders als die Leica IIg wurde die Ig für wissenschaftliche Zwecke und Reproduktionsarbeiten auf den Markt gebracht. Im Gegensatz zur If verfügt die Ig jedoch über eine etwas höhere Deckkappe und die langen Zeiten der IIIg. Die höhere Deckkappe war wegen der Unterbringung der neu konstruierten Blitzsynchronisation erforderlich geworden, sie verdeckte teilweise den Rückspulknopf. Dieser mußte zum Rückspulen notwendigerweise herausgezogen werden. Von der Ig wurden insgesamt etwa 6.000 Exemplare in verchromter Ausführung hergestellt.
Anders als die Leica IIg wurde die Ig für wissenschaftliche Zwecke und Reproduktionsarbeiten auf den Markt gebracht. Im Gegensatz zur If verfügt die Ig jedoch über eine etwas höhere Deckkappe und die langen Zeiten der IIIg. Die höhere Deckkappe war wegen der Unterbringung der neu konstruierten Blitzsynchronisation erforderlich geworden, sie verdeckte teilweise den Rückspulknopf. Dieser mußte zum Rückspulen notwendigerweise herausgezogen werden. Von der Ig wurden insgesamt etwa 6.000 Exemplare in verchromter Ausführung hergestellt.
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[[Kategorie: Leica Schraub-System]]

Aktuelle Version vom 1. Mai 2011, 19:25 Uhr

Mit der Leica war es erstmals möglich, eine hochwertige und dabei relativ kleine Kamera immer dabeizuhaben. Dies wurde erreicht, weil der benutzte Film nur 35mm breit war. Oskar Barnack - der Erfinder der Leica Kamera - nutzte den Kinofilm der Basis für das "neue" Keinbildformat 24mm x 36mm. Da Qualität und die Filmempfindlichkeit kontinuierlich verbessert wurden, war der Siegeszug der Kleinbildkamera vorprogrammiert. Aufgrund der im Gegensatz zu mittel- und großformatigen Kameras vorhandenen Handlichkeit der Leica wurde nun eine neue Art dynamischer Reportage-Fotografie möglich. Leica-Kameras gab es in einer Vielzahl von weltweiten Nachbauten beziehungsweise Kopien. Eine der ersten ernsthaften Konkurrenzfirmen war Zeiss-Ikon mit der Contax.

Die ersten Leicas verfügten noch über ein fest eingebautes Objektiv. Sehr bald waren aber die Objektive über ein Wechselgewinde austauschbar (Schraubleica); die Leica wurde so zur Systemkamera. Die Leica-Sucherkamera mit Wechselgewinde, kurz „Schraubleica“, wurde bis in die Nachkriegszeit stetig weiterentwickelt.

Das Auflagemaß (Entfernung zwischen Filmebene und Objektivauflagefläche) bei der Leica mit Schraubgewinde M39x26tpi beträgt 28,80 mm.



Schraubleicas (1913–1960)

Zentrale Idee hinter der Leica war von Anfang an, eine kompakte Kamera mit einem, für damalige Verhältnisse, kleinen Filmformat zu konstruieren, deren Negative auch für stärkere Vergrößerungen geeignet waren. Im Vergleich zu den großformatigen Boxkameras, die Anfang des letzten Jahrhunderts üblich waren, wirkt die erste Leica in der Tat recht modern.

Leitz bot bis in die 1960er Jahre an, ältere und einfachere Modelle umzubauen. So konnte man seine Kamera auf den neuesten technischen Stand bringen. Man konnte Leicas mit fest eingebautem Objektiv auf Wechseloptik ändern, den Entfernungsmesser und die Blitzsynchronisation nachrüsten, sowie den Zeitenbereich erweitern. Für Sammler ist das ein Gräuel, aber dem Anwender hilft es. Deshalb können scheinbar spätere Kameras sehr frühe Seriennummern haben.

0-Serie (1923)

Nur etwas über 20 Stück wurden im Jahre 1923 zum Testen der neuen Technologie in Handarbeit vom Erfinder Oskar Barnack angefertigt. Ausgewählte Fotografen bekamen die Kamera zum Test. Die Kamera hatte noch nicht den selbstschließenden Schlitzverschluss, sondern die Schlitzbreite war fest, so daß beim Aufziehen das Objektiv mit einem Deckel abgedeckt werden musste. Es gab bezüglich des Suchers zwei Ausführungen, die eine mit einem Klappsucher zum Visieren in etwa 20 cm Augenabstand, die andere mit optischem Durchsichtssucher.

0 Serie.jpg

0-Serienkamera Nummer 107

Mod. I(A) (1925–1932)

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Leica I(A) aus dem Jahre 1925 mit Elmax 1:3,5 f=5cm


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Leica I(A) aus dem Jahre 1927 mit Elmar 1:3,5 f=5cm


Nach wenigen Prototypen (ca. 1913) und etwa 30 Nullserienkameras, von denen heute vielleicht noch 17 existieren, wurde die erste Leica (Mod. I(A)) ab 1925 ausgeliefert. Bereits nach etwa 850 Exemplaren wurde die Leica mit dem bekannten Elmar-Objektiv 50 mm/ 1:3,5 ausgestattet, das bis in die späten fünfziger Jahre nahezu unverändert das Standardobjektiv der Schraubleicas blieb. Die Entfernung musste entweder geschätzt oder mittels eines aufsteckbaren Entfernungsmessers ermittelt werden. Gleiches gilt für die Belichtungsmessung. Die Leica Ia war werksseitig nur in schwarz lackierter Ausführung erhältlich. Vom Modell Ia wurden bis 1936 etwa 58.700 Exemplare hergestellt.

Frühe Exemplare waren mit Leitz-Anastigmat und Leitz-Elmax-Objektiven ausgestattet, die in der Konstruktion noch etwas vom späteren Elmar abwichen. Der Leitz Anastigmat bestand aus fünf Linsen. Das von Max Berek gerechnete Elmax (die Bezeichnung wurde ihm zu Ehren gewählt und ist die Abkürzung für Ernst Leitz – Max Berek) ist ein Vierlinser und war fast mit den späteren vielfältigen Ausführungen des Elmar identisch. Die Objektive waren nicht auswechselbar. Die Geräte waren für spezielle Leitz-Filmkassetten für Meterware ausgelegt. Die heute handelsüblichen Kleinbildpatronen kamen erst Anfang der 30er Jahre auf den Markt und passen meist nicht in die frühen Geräte.


Mod. I(A) Luxus (1929–1930)

L Ia luxus.jpg

Luxus Leica, Modell Ia (hier ein Replika)


Auf Basis der Leica I(A) wurde die Leica Luxus in etwa 95 Exemplaren aufgelegt. Sie unterschied sich vom Serienmodell durch ihr matt vergoldetes Gehäuse und einer Belederung in Eidechsenleder. Sie wurde zwischen 1929 und 1930 in kleinen Serien hergestellt. Die Seriennummern liegen zwischen 28.692 und 68.834. Die Luxus Leica ist ein begehrtes Sammlerstück, wobei zahlreiche Fälschungen und Imitationen auf dem Markt sind.

Mod. I(B) Compur (1926–1941)

Hintergrund für die Auflage der Compur Leica waren die beim Modell I(A) nicht verfügbaren langen Zeiten, die mit dem damals noch recht neuen Schlitzverschluss nicht möglich waren. Bei der Compur Leica lassen sich zwei unterschiedliche Versionen unterscheiden, nämlich die Rädchen- und die Ring-Compur Leica. Von ersterer wurden 638, von der zweiten 1072 Exemplare gebaut. Somit gehört die Leica mit Compurverschluss bei ingesamt ca. 1700 gebauten Exemplaren zu den seltenen und gesuchten Leicas.

Mod. I(C) (1930–1933)

Leica1c.jpg

Leica Ic standardisierte Ausführung mit Elmar 1:3,5 f=5cm


Mit dem Nachfolgemodell I(C) vollzog sich die Entwicklung zur Systemkamera, indem erstmals ein Schraubgewinde für den Objektivwechsel eingeführt wurde. Anfangs mussten die Objektive individuell an die Kamera angeglichen werden. Die auf eine Kamera abgestimmten Objektive besaßen eine Gravur der letzten drei (zunächst fünf) Ziffern der Seriennummer, um eine Verwechslung auszuschließen. Ab 1931 wurde das Auflagemaß standardisiert - auf "0" abgestimmt - und jedes Objektive konnte an jeder Kamera genutzt werden. Solche Kameras sind mit einer "0" am Anschraubring gekennzeichnet. Ebenso wie das Modell I(A) wurde auch die I(C) ausschließlich mit schwarzer Lackierung ausgeliefert. Insgesamt wurden vom Modell I(C) etwa 11.000 Exemplare gefertigt.


Mod. II (1932–1948)

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Leica II mit Elmar 5cm, verchromte Ausführung

Leica II 3D-Ansicht


Ab 1932 wurde mit dem neuen Modell II die Entfernungsmessung in das Gehäuse integriert, wodurch die charakteristische Form der Schraubleica entstand. Diese blieb im Wesentlichen bis zum Modell IIIf erhalten. Die Scharfeinstellung erfolgt durch ein weiteres Okular neben dem Sucher. Lange Verschlusszeiten sind nach wie vor nicht vorhanden, so dass die Kamera ansonsten der Leica I entspricht. Bis 1948 wurden von der Leica II etwa 52.500 Exemplare hergestellt. Die Kamera existiert in schwarzer und verchromter Ausführung, wobei die Bedienelemente der schwarz lackierten Exemplare in der Regel vernickelt sind.

Mod. Standard (1932–1950)

L stand sw.jpg

Leica Standard mit Aufsteck-Entfernungsmesser und Elmar 5cm, schwarze Ausführung


Parallel wurde wenig später die Leica Standard als Einsteigermodell eingeführt, die im Wesentlichen dem Modell I(C) mit Standard-Schraubfassung entspricht. Im Unterschied zu dieser verfügt die Standard über einen ausziehbaren Rückspulknopf. Riemenösen oder lange Verschlusszeiten sind nach wie vor nicht vorhanden. Von der Leica Standard existieren etwa 27.000 Stück. Das Modell war sowohl in schwarzer als auch in hell verchromter Ausführung erhältlich.

Mod. III (1933–1939)

LIII sw.jpg

Leica III mit Summar 5cm, schwarze Ausführung

Basierend auf der Leica II wurden mit der Leica III erstmals lange Verschlusszeiten zwischen 1/20 s und 1 s möglich, die jedoch über ein separates Zeitenrad auf der Vorderseite der Kamera eingestellt werden mussten. Ferner wurde das Bild des integrierten Enfernungmessers um 50 % vergrößert, um für die neuen Teleobjektive eine höhere Einstellgenauigkeit zu erzielen. Alle Leica III verfügen über eine Dioptrienkorrektur am Einblick des Enfernungsmessers und über Riemenösen. Die Leica III wurde schwarz lackiert oder hell verchromt ausgeliefert.

Mod. IIIa (1935–1948

LeicaIIIa.jpg

Leica IIIa von 1936 mit Hektor 1:6,3 f=2,8cm und SUOOQ


Vier Jahre nach Einführung der Leica III wurde die Leica IIIa vorgestellt. Sie unterschiedet sich technisch vom direkten Vorgängermodell nur durch die neue kürzeste Verschlusszeit von 1/1000 s. Anders als die Leica III war die IIIa jedoch ausschließlich mit verchromtem Gehäuse erhältlich. Bis in die Sechziger Jahre hinein war es gängige Praxis der Firma Leitz, ältere Modelle auf den aktuellen Stand der Technik umzubauen. Die Leica IIIa markiert die höchste Ausbaustufe, die vom ersten Modell (I(A)) aus erreicht werden kann. Somit stellt sie einen ersten Höhepunkt der Schraubleica-Entwicklung dar und beschließt zugleich die erste Generation der Schraubleicas.

Mod. 250 FF, GG (1933-1943)

L 250 FF sw.jpg

Leica 250 FF

Auf Basis der Leica II/III und Leica IIIa wurde ein Spezialmodell für professionelle Fotografen aufgelegt, welches nach der maximalen Anzahl der Aufnahmen Leica 250 oder auch Reporter Leica genannt wurde. Anders als bei den Serienmodellen wird der Film bei der Leica 250 ausschließlich von Spule zu Spule transportiert und nicht wieder in die Patrone zurückgespult. Es können zwei Varianten unterschieden werden. Die Leica 250 FF basiert auf der Leica II bzw. III und besitzt somit nur eine 1/500 s. Die 250 GG auf Basis der Leica IIIa hat die 1/1000 s. Einige Kameras wurden für die Verwendung mit Elektromotor ausgestattet. Diese mussten individuell an die Kamera angepasst werden. Eine Handvoll funktionstüchtiger Exemplare sind bekannt.

Leica 250 mit Motor

Mod. IIIb (1938–1946)

Leica IIIb 1939 5631.jpg

Leica IIIb aus dem Jahr 1939 mit Elmar aus dem Jahr 1949


Die Leica IIIb war ein Übergangsmodell, bei dem die Einblicke für Entfernungmesser und Sucher zwar schon direkt nebeneinander angeordnet waren, das technisch jedoch noch auf dem Modell IIIa beruhte. Ein Umbau der Leica IIIb in spätere Modelle war nicht möglich, ebenso ein Umbau früherer Modelle zur Leica IIIb. Die Produktionszahlen des Modells IIIb belaufen sich auf etwa 32.700 Stück.

Mod. IIIc (1940–1951)

Leicy IIIc 1949 50 5630.jpg


Leica IIIc aus dem Jahr 1950, Sharkskin-Belederung, mit Elmar 1:3,5 f=5cm

Mit der Leica IIIc wurde ein vollständig neues Gehäuse eingeführt, das sich im Spritzgussverfahren wesentlich einfacher herstellen ließ als die alten Gehäuse. Äußerlich entspricht die Kamera weiterhin der gewohnten Form, wenngleich sie einige Millimeter größer ist. Das hatte zur Folge, dass einige Zubehörteile wie Schnellaufzüge oder Motoren angepasst werden mussten und somit nicht mehr mit früheren Modellen verwendbar waren. Der Aufbau des Entfernungsmessers ist nunmehr in die Deckkappe integriert. Die kürzeste Verschlusszeit am Langzeitenknopf ist nun nicht mehr die 1/20 s, sondern die zusätzliche 1/30 s. Gerade bei der Verwendung des erhältlichen Blitz-Synchron-Zubehörs ist dies vorteilhaft. Unter dem Dioptrienausgleich und unter dem Rückspul-Hebel befindet sich nun eine Stufe. Letztere ist bei den Nachkriegsmodellen IIIc nicht mehr vorhanden. Weitere marginale Unterschiede existieren zwischen den Vorkriegs- und Nachkriegs-IIIc. Einige Kameras der Kriegsproduktion wurden statt mit schwarzen mit roten Verschlusstüchern ausgestattet. Dieses Material wurde in den 30er Jahren zu Testzwecken von Kodak bezogen. Aus Mangel an schwarzem Tuch wurde dieses bei vielen Kameras der Jahre 1940–1942 verwendet. Die Leica IIIc wurde in verchromter Ausführung hergestellt mit einigen Ausnahmen in grauer Lackierung. Diese wurden in der Regel im 2. Weltkrieg von der Wehrmacht eingesetzt. Varianten mit einem "K" auf dem Verschlusstuch für "kältefest" existieren ebenso. Sie sind kugelgelagert und halten tieferen Temperaturen stand. Die Gesamtproduktion der Leica IIIc liegt bei ca. 134.000 Stück.


Leica IIIc Bedienungsanleitung

Iiicumb.jpg

Diese III c bekam im Werk Blitzsynchronisation (schwarze Zahlen) und ein Vorlaufwerk

Mod. IIId (1939–1947)

L IIId.jpg

Leica IIId mit Summitar 2,0

Basierend auf dem Kriegsmodell der IIIc, wurden 427 Exemplare der äußerst seltenen Leica IIId hergestellt, von denen nur noch wenige im Originalzustand erhalten sein dürften. Sie zeichnet sich durch einen zusätzlichen Selbstauslöser neben dem Langzeitenrad aus.

Mod. IIc (1949–1951)

LeicaIIc.jpg

Leica IIc aus dem Jahre 1951 mit Elmar 1:3,5 f=5cm


Von der Leica IIIc gibt es als vereinfachtes Modell die Leica IIc, die sich im Grunde nur durch das fehlende Langzeitenrad und die fehlende 1/1000 s von der Leica IIIc unterscheidet. An der Stelle des Langzeitenknopfes befindet sich entweder eine blanke oder eine belederte Metallscheibe. Die Leica IIc konnte zur IIf, IIIc und zur IIIf ausgebaut werden. Es sind auch Umbauten bekannt, bei denen lediglich die 1/1000 s nachgerüstet wurde. Von der Leica IIc wurden ziemlich genau 11.000 Stück gebaut. Einige Exemplare haben anstelle des üblichen Vulcanits eine sogenannte Sharkskin-Belederung. Dies ist wohl auf Materialmangel nach dem 2. Weltkrieg zurückzuführen.


Mod. Ic (1949–1952)

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Leica Ic aus dem Jahre 1949, Sharkskin-Belederung, mit Elmar 1:3,5 f=5cm, SBOOI und FOKOS


Nicht zu verwechseln mit dem frühen Modell I (C) wurde auf Basis der Leica IIIc eine Spezialkamera für wissenschaftliche Zwecke angefertigt, die weder Sucher noch Entfernungmesser, dafür aber zwei Zubehörschuhe besitzt. Wie die IIc hat sie kein Langzeitenrad, sondern eine Blindabdeckung. Erstaunlicherweise wurden in nur drei Produktionsjahren knapp über 12.000 Exemplare hergestellt. Die Leica Ic konnte in eine Leica IIc, IIIc und in eine Leica If/IIf/IIIf umgebaut werden.


Mod. IIIf (1950–1957)

L IIIf.jpg

Leica IIIf mit Summicron 2,0

Die Leica IIIf kam 1950 auf den Markt. Charakteristisch ist die eingebaute Blitzsynchronisation. Frühe Exemplare verfügen über schwarze, späte über rote Blitzsynchronisationszeiten. Ferner verfügt das Modell über eine Filmmerkscheibe im Transportknopf und später auch über einen Selbstauslöser, der jedoch anders aufgebaut ist als bei der seltenen Leica IIId. Auch bei der IIIf sind Varianten mit rotem Verschlusstuch bekannt. Der einzig mögliche Umbau der IIIf bestand darin, den Selbstauslöser nachzurüsten. Von den insgesamt etwa 180.000 Exemplaren wurden bereits ca. 5.400 in Kanada gebaut.

Mod. IIf (1951–1956)

IMG 6136 bi.jpg

Leica IIf, rote Kontaktzahlen von 1956, mit Summicron f= 5cm 1:2,0


Im Wesentlichen gleich mit der IIIf, fehlen der IIf die langen Verschlusszeiten und anfangs auch die 1/1000 s. Ebenso wie bei der Leica IIc wurde die Öffnung des Langzeitenrades mit einer bezogenen Scheibe abgedeckt. Ab etwa 1954 erhielten alle Leica IIf ab Werk die 1/1000 s Frühere Modelle konnten umgebaut oder gleich in eine Leica IIIf mit Selbstauslöser ausgebaut werden. Insgesamt wurden etwa 35.000 Exemplare gefertigt, von denen aber eine große Anzahl zur IIIf umgebaut wurde. Auch hier gilt, frühe Exemplare haben die rote, späte die schwarze Gravur der Kontaktzahlen für die Blitzsynchronisation.

Mod. If (1952–1957)

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Leica If mit Autstecksucher SBOOI und Entfernungsmesser.

Als Nachfolgerin der Ic wurde 1952 die If vorgestellt, die sich von ihrer Vorgängerin in erster Linie durch den Blitzkontakt unterschied, der anstelle des Langzeitenrades angebracht war. Umbauten waren zur IIf und zur IIIf möglich. Wie bei der IIf wurde ab etwa 1954 serienmäßig auch die 1/1000 s verfügbar. Die Gesamtproduktion der Leica If beläuft sich auf etwa 17.000 Stück.

Mod. IIIg (1957–1960)

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Leica IIIg mit angesetztem Leicavit

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Leica IIIg, Gehäuse

Die Leica IIIg ist die letzte Schraubleica und nimmt nicht nur deshalb eine Sonderstellung innerhalb der Schraubleicas ein. Im Gegensatz zu allen anderen Schraubleicas verfügt die IIIg über einen erheblich vergrößerten Sucher mit eingespiegelten Leuchtrahmen für 50 und 90 mm. Zwar ist auch hier der Entfernungsmesser noch nicht in den Sucher integriert, doch bleibt festzustellen, dass der Sucher der IIIg mit großem Abstand der beste ist, der jemals in eine Schraubleica eingebaut wurde. Der Verschluss weist eine geometrische Zeitreihe auf. Die Blitzsynchronisation war fest für E-Blitz und Kolbenblitze, die Kontaktzahlenscheibe entfiel. Schließlich wanderte die Filmmerkscheibe wie bei den M-Kameras vom Aufzugsknopf an die Rückwand. Nach dem offiziellen Produktionsende 1960 wurden noch bis 1970 einzelne Exemplare bestellt, die aber keine nennenswerten Stückzahlen erreichten. Insgesamt wurden etwa 42.000 Leica IIIg gebaut, die bis auf 125 Exemplare alle verchromt ausgeliefert wurden.

Mod. IIg (1956)

Wie bei der Leica IIIf wurde auch für die IIIg eine vereinfachte Version ohne lange Zeiten erwogen. Infolge des großen Erfolges der Leica M3 und der sinkenden Popularität der IIIg wurde diese Option jedoch nicht verfolgt. Heute ist ein einziges Exemplar bekannt, auch wenn bis zu 15 Exemplare hergestellt worden sein sollen.

Mod. Ig (1957–1960)

LeicaIg.jpg

Leica Ig aus dem Jahre 1957 mit Elmar 1:3,5 f=5cm, SBOOI und FOKOS


Anders als die Leica IIg wurde die Ig für wissenschaftliche Zwecke und Reproduktionsarbeiten auf den Markt gebracht. Im Gegensatz zur If verfügt die Ig jedoch über eine etwas höhere Deckkappe und die langen Zeiten der IIIg. Die höhere Deckkappe war wegen der Unterbringung der neu konstruierten Blitzsynchronisation erforderlich geworden, sie verdeckte teilweise den Rückspulknopf. Dieser mußte zum Rückspulen notwendigerweise herausgezogen werden. Von der Ig wurden insgesamt etwa 6.000 Exemplare in verchromter Ausführung hergestellt.




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