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Leicaflex
Mit einigen Jahren Verspätung betrat Leitz 1964 mit der ersten Leicaflex den Markt der Spiegelreflexkameras. Der Hauptgrund für diese verspätete Entwicklung dürfte im andauernden Erfolg der Sucherkamera M3 zu sehen sein, die von den Verantwortlichen bei Leitz lange als das schlicht überlegene System angesehen wurde. Der verspätete Markteintritt ließ sich zwar durch die Kooperation mit dem japanischen Hersteller Minolta wieder aufholen, doch war die einst marktbeherrschende Stellung der Firma Leitz dahin. Der späte Spiegelreflex-Start bei Leica zeigt deutlich die Trägheit auf, mit der Innovationen eingeführt wurden. Vergleichbares wiederholte sich Jahre später beim Autofocus sowie bei Digitalkameras.
Leicaflex (1964–1968)
Schon zum Zeitpunkt ihrer Einführung war die Leicaflex keine besonders moderne Kamera. Gleichwohl legte sie den Grundstein für eine neue Kamerafamilie. Zunächst ist das neue R-Bajonett zu erwähnen, das im Vergleich zum damaligen M-Bajonett im Durchmesser erheblich vergrößert wurde. Dazu kam ein Spiegelreflexsystem, das dem Visoflex III ähnelt und über eine Spiegelvorauslösung verfügt. Der Verschluss wurde ebenfalls geändert und ermöglichte eine kürzeste Verschlusszeit von 1/2000 s. Die Belichtung wird noch außerhalb des Strahlengangs über ein kleines Messfenster am Prismengehäuse gemessen. Die erste Leicaflex war in verchromter und auch in schwarz lackierter Ausführung erhältlich; letztere ist weitaus seltener. Insgesamt wurden 37.500 Stück gebaut.
Leicaflex SL (1968–1974)
Bereits 1968 wurde die Leicaflex durch die Leicaflex SL abgelöst, die mit ihrer Selektivmessung endlich auch eine TTL-Belichtungsmessung bot. In der Tat war die Selektivmessung, die im wesentlichen einer Spotmessung mit etwas größerem Messfeld entspricht, über Jahre ein Alleinstellungsmerkmal der Leicaflex. Bis auf hauptsächlich kosmetische Änderungen war sie ansonsten mit der Leicaflex weitgehend identisch. Die Leicaflex SL wurde serienmäßig hell oder schwarz verchromt ausgeliefert; nur einzelne Exemplare wurden schwarz lackiert. Die Gesamtproduktion beläuft sich auf 72.075 Einheiten, von denen 1080 für den Betrieb mit dem optional erhältlichen Leicaflex-Motor als "MOT" ausgelegt waren.
Leicaflex SL2 (1974–1976)
Mit der Leicaflex SL2 wurde das letzte Modell der Leicaflex-Reihe vorgestellt. Ihre Hauptverbesserungen waren ein 4x empfindlicherer Belichtungsmesser sowie ein geänderter Sucheraufbau mit Innenbeleuchtung per Knopfdruck und einem Sucherschuh mit Mittenkontakt, Schnittbildentfernungsmesser und modifiziertem Spiegel für extreme Weitwinkelobjektive. Im Sucher wurde zusätzlich zu den Zeiten auch die Blende angezeigt. Eine weitere Verriegelung am Rückspulknopf verhinderte unbeabsichtigtes Öffnen des Kameragehäuses. Ab 1975 war eine motorisierte Version mit dem Leicaflex-Motor erhältlich. Dennoch war die SL2 schon zum Zeitpunkt der Markteinführung nicht mehr auf dem Stand der Technik, die der Markt verlangte. Die Konkurrenz arbeitete bereits eifrig an Multiautomaten. Zudem war die Produktion der SL2 so teuer, dass die Gehäuse mit Verlust in den Markt gedrückt und der Gewinn mit den Objektiven erzielt werden musste. So endete die Produktion nach nur zwei Jahren mit einer Stückzahl von 25.575 Exemplaren, davon 1020 in der „MOT“-Ausführung. Für viele gilt die Leicaflex SL2 immer noch als die beste mechanische Spiegelreflex Kamera, die je gebaut wurde.
Bilder: Leica Camera AG, bzw. Vorgänger